Geschichte
Sauldorfs Geschichte
Auf den Spuren unserer Vorfahren
Vor über 1000 Jahren begannen Überlieferungen zufolge erste Menschen im Norden des Waltere Hochmoors ihre Siedlungen aufzubauen. Nach und nach entstanden so elf Ortschaften: Sauldorf, Roth, Bietingen, Hölzle, Boll, Krumbach, Rast, Oberbichtlingen, Unterbichtlingen, Wackershofen und Reute. Gemeinsam bilden sie seit 1974 die Gemeinde Sauldorf.
Doch auch vor dem Zusammenschluss haben die Bürger der noch unabhängigen Gemeinden in schwierigen Zeiten zusammengehalten. So wurden beispielsweise Kriegsschulden über die eigenen Ortsgrenzen hinaus gemeinsam getragen. Über Handelsgemeinschaften mit den anderen Orten wurde die Wirtschaftslage verbessert.
890 bis 1112
In alten Aufzeichnungen aus dem Jahr 892 wurde Bietingen als erster Ort namentlich erwähnt. Damals gehörte er noch zum Kloster Rheingau. Die Orte Sauldorf, Roth, Krumbach und Rast entstanden erst rund 100 Jahre später und wurden erstmals um 1150 in einer Chronik des Klosters Petershausen, eine Reichsabtei des Benediktinerordens in Konstanz, erwähnt. Obgleich Archäologen auf der Suche nach den Spuren unserer Vorfahren die ältesten Siedlungsrückstände der Römer und Kelten in Bichtlingen fanden, wurde Bichtlingen erstmals im Jahr 1112 erwähnt. Den Namen erhielt die Siedlung von dem damaligen Ortsadeligen „Woverad de Birhtelingen“.
1175 bis 1500
Um 1175 ließ sich die Ritterfamilie Riuti in der heutigen Gemeinde Sauldorf nieder und gründete den Ort Reute, der damals noch im Gebiet des Grafen von Rohrdorf lag. In den Jahren 1289 bis 1500 entstanden nach und nach die Gemeinden Boll, Wackershofen und Hölzle.
Zusammenschluss der Orte
Bereits 1840 schlossen sich die jüngeren Orte Bichtlingen, Wackershofen und Reute zur Gemeinde Wasser zusammen. Knapp 100 Jahre später, im Jahr 1934, wurden die Orte Bietingen, Hölzle, Sauldorf, Roth und die Wassergemeinden unter Aufhebung der Gemarkungsgrenzen zu einer Einheitsgemeinde fusioniert. Lediglich Rast, Krumbach und Boll behielten noch weitere Jahre ihre Ortsgrenzen. Im Jahr 1973 wurden alle Orte dem Landkreis Sigmaringen zugeordnet und erst 1974 stimmten alle Gemeinden - Rast, Krumbach und Boll eingeschlossen - in einzelnen Bürgeranhörungen der Fusionierung zu einer Einheitsgemeinde zu. Die Gemeinde Sauldorf entstand.
Sauldorf und das Waltere Moor
Der Name Sauldorf, ehemals „Suldorf“ (Suhle = Wasser, Tümpel, Lache), entstand aufgrund der sehr moorigen nassen Landschaft, welche sich in weiten Teilen um den Ort bis heute noch erstreckt. Daher wird vermutet, dass die Gebäude anfänglich größtenteils auf Pfählen errichtet wurden. Diese nassen Bodeneigenschaften sind auf das ursprünglich über 95 Hektar große „Waltere Moor“ zurückzuführen. Das Hochmoor beherbergte wegen der nährstoffarmen Eigenschaften eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt.
1812 wurde jedoch auch im Waltere Moor der Torfabbau aufgrund der guten Brenneigenschaften konsequent betrieben. Dadurch bot er zwar besonders in der kalten Jahreszeit eine wichtige Einnahmequelle, veränderte aber auch die einst so artenreiche Hochmoorlandschaft. Heute besteht das Waltere Moor nur noch teilweise aus Hochmoorflächen. Der überwiegende Teil sind Übergangsmoorflächen, Moorwäldern, Bruchwaldgebiete, Nass-, Feucht- und Magerwiesen. Dennoch wird dem Moor eine besondere ökologische Funktion zugesprochen. Seine besondere Lage und die vielfältige Landschaftsstruktur schafft eine große Biotopvielfalt und bietet zahlreichen zum Teil vom Aussterben bedrohter Tier- und Pflanzenarten Lebensraum. Darum wurde das Waltere Moor 1986 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist für alle Naturliebhaber einen Ausflug wert.
Wollen Sie mehr über die Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten unserer Gemeinde erfahren, schauen Sie sich gerne hier weiter um.